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Willkommen auf der Homepage von Christoph Kleen und Axel Rimmele. Wir möchten hier über unser Hobby, die artgerechte Terrarienhaltung von Zwergchamäleons der Gattung Bradypodion informieren!
Wir halten Chamäleons seit über 30 Jahren in unseren Terrarien.
Tiere der Art Bradypodion thamnobates zum Beispiel pflegen wir seit mehr als 25 Jahren. Im Netz kursiert viel "Halbwissen" und gute Infos über Bradypodien sind spärlich, wir konnten jedenfalls keine wirklich informative Seite über diese Chamäleon- Gattung finden. Selbst in populären Chamäleon- Büchern finden sich einige veraltete und unserer Meinung nach teilweise falsche Informationen, welche immer wieder auf privaten oder kommerziellen Homepages zitiert und vielfach kopiert werden und so zu einer Art "Allgemeingültigkeit" gelangen. Das hat uns, obwohl wir keine Internet-Freaks sind (wir beschäftigen uns lieber mit der Beobachtung unserer Chamäleons) dazu veranlasst aktiv zu werden und unser Wissen allen Interessierten auf dieser Homepage zur Verfügung zu stellen. Unsere Tipps beschreiben die artgerechte Unterbringung, die Versorgung mit Futter und Wasser, die Haltung im Allgemeinen und Besonderheiten zu den einzelnen Arten. Alle Infos stammen aus unseren eigenen Erfahrungen und Beobachtungen. Vielleicht könnt Ihr hier noch einige Neuigkeiten aus erster Hand bekommen die Ihr so noch nicht aus anderen Quellen erfahren konntet. Bitte schaut von Zeit zu Zeit wieder rein, denn wir werden unsere Seite immer wieder mal mit weiteren Infos und neuesten Bildern füttern. Eine detaillierte Artbeschreibung unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten und genaue Infos zum Lebensraum, Vorkommen und der Biologie geben wir hier nur am Rande. Diese Informationen könnt Ihr in der einschlägigen Fachliteratur nachlesen. Wenn wir die Färbung von Tieren beschreiben orientieren wir uns immer an der "Prachtfärbung" der Männchen, denn nur so können eindeutige Zuordnungen von bestimmten Arten oder Farb- Varianten vorgenommen werden.
Wer kann südafrikanische Zwergchamäleons halten?
Wer sich mit der Pflege von Bradypodion- Arten beschäftigen will, sollte am besten schon ein wenig Erfahrung mit der Haltung von Chamäleons haben
wir setzen deshalb zum Verständis unserer Informationen grundlegende Kenntnisse in der Reptilienhaltung voraus. Dennoch: KEINE PANIK! Diese Chamäleons sind viel besser als ihr Ruf, und, wer Tiere aus verantwortungsvoller Zucht erhält und unsere Erfahrungen zu nutzen weiß, der wird in der Regel langjährige Freude an diesen Chamäleons haben und kann vielleicht auch selbst irgendwann ein paar Baby- Chamäleons in seinem Terrarium herumklettern sehen.
Probleme der Vergangenheit
Als die ersten Chamäleon- Arten in den Terrarien engagierter Liebhaber zu sehen waren, galten Bradypodien als schwierig oder gar "unhaltbar"
Große Probleme brachte damals die Haltung in Becken mit viel zu wenig Luftaustausch und unter falschen Temperaturbedingungen, welche sich in vielfältigen Krankheitsverläufen, wie Lungenentzündungen, Kiefer- Vereiterungen und Entzündungen der Augen äußerten. Das ist zum Glück Schnee von Gestern! Südafrikanische Bradypodien werden in letzter Zeit unter den Chamäleonfreunden immer populärer, denn es gab entscheidende Fortschritte in den Haltungsbedingungen und somit auch bei der Nachzucht einiger Arten. Dies ist nicht zuletzt der besseren Kenntnis über den natürlichen Lebensraum, den dortigen klimatischen und mikroklimatischen Gegebenheiten und deren Umsetzung auf die Terrarienhaltung zu verdanken. Unverständlich, daß man selbst heute noch immer mal wieder nachlesen kann, die Tiere seien in handelsüblichen Terrarien zu halten. Unsere Erfahrung und auch die von vielen anderen Haltern dieser einzigartigen Chamäleon- Gattung hat nämlich gezeigt, dass eine langjährige und erfolgreiche Haltung wegen des immensen Frischluftbedürfnisses der allermeisten Arten nur in Vollgaze- Terrarien zu realisieren ist. Bradypodien unterschiedlicher Arten haben in unseren Terrarien unter diesen Bedingungen schon ein Lebensalter von 7 Jahren erreicht. Immer mal wieder kann man nachlesen, daß Bradypodien nur eine maximale Lebenserwartung von 2 oder 3 Jahren hätten. Diese Angaben sind mit Sicherheit durch entsprechend falsche Haltungsbedingungen begründet.
Warum sind südafrikanische Zwergchamäleons so beliebt?
Die „Südafrikaner“ haben teilweise extrem bunte Farb- Zeichnungen
So steht z.B. die Prachtfärbung eines B. pumilum oder B. damaranum der eines Pantherchamäleons in nichts nach. Der Vorteil bei der Haltung von Bradypodien: Sie benötigen nur kleine bis mittelgroße Terrarien und fast alle hier beschriebenen Arten lassen sich paarweise pflegen oder sogar in Gruppen unterbringen. Für den Chamäleon- Halter mit Garten oder Terrasse macht auch die Freilufthaltung über einen langen Zeitraum im Jahr diese Gattung Chamäleons so attraktiv, denn selbst Bradypodien aus subtropischen Regionen, wie z.B. Bradypodion setaroi sind über die warme Jahreszeit bei uns gut im Freiland zu halten. Da alle Bradypodion- Arten ovovivipar sind, fallen die bekannten Probleme der eierlegenden Chamäleons bezüglich der Ablage und Inkubation, wie Legenot, Substrate, Inkubator, Zeitigungstemperatur, u.s.w. schlicht weg. Nicht zuletzt ist die Systematik der Bradypodion- Arten höchst interessant. Es werden selbst in jüngster Zeit noch unbekannte Arten entdeckt und die Bradypodion- Liebhaber erwarten mit Spannung deren Beschreibung. Auch sollen die bereits bekannten Arten B. transvaalense und B. dracomontanum voraussichtlich in mehrere neue Arten gegliedert werden (Tolley&Burger 2007).
Wo ist das natürliche Vorkommen der Bradypodien?
Wie bereits mehrfach herauszulesen war ist der natürliche Lebensraum fast aller Bradypodion- Arten in Südafrika zu finden
Dort bewohnen die verschiedenen Arten ganz unterschiedliche Biotope, von Gras -und Savannen- Landschaften über Strandvegetation, Waldränder, Gärten und Parkanlagen bis hin zu Buschvegetation und Fynbos, einem speziellen Vegetationstyp von meist niedrig wachsenden Pflanzenarten Südafrikas. Manche Bradypodion- Arten bewohnen Lebensräume auf etwa Meeresspiegelhöhe, wie z. B. Bradypodion occidentale, andere kommen bis in Höhenlagen über etwa 1600m vor, in welchen im Winter Schnee fällt und regelmäßig Fröste herrschen, wie z.B. im Biotop von Bradypodion atromontanum oder B. dracomontanum. Die meisten dieser Lebensräume befinden sich in der warm- gemässigten oder subtropischen Klimazone und nicht wie viele vielleicht beim Anblick dieser Chamäleons vermuten würden in der tropischen Zone. In all diesen Gebieten gibt es deutliche jahreszeitliche Schwankungen in Temperatur und Niederschlägen, aber auch die Tag- Nacht Unterschiede der Temperaturen variieren stark.
Etwas Vorsicht ist beim Erwerb von Bradypodien gegeben!
Um beurteilen zu können, ob bei einem Chamäleon eine Erkrankung vorliegen könnte bedarf schon einiger Erfahrung
Die Bestimmung des Geschlechtes jedoch kann ein Profi bei Bradypodien (außer bei B. damaranum) im Babyalter mit ca. 90%iger Sicherheit und ab dem Jungtierstadium zu annähernd 100% machen. Keinesfalls würden wir Bradypodien, oder überhaupt ein Chamäleon bei jemandem erwerben, nur weil dieser einen günstigen Preis anbietet. Tiere, welche bereits bei verschiedenen Besitzern gehalten wurden, würden wir ablehnen, man weiß nie unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten worden sind. Dringend raten wir davon ab, Chamäleons mit unten beschriebenen Krankheits- Symptomen zu erwerben. Chamäleonkauf ist Vertrauenssache, wir empfehlen deshalb Chamäleons nur bei seriösen Züchtern zu erwerben, die auch gewillt sind Ihre wahre Identität zu nennen (das man sowas heutzutage noch anmerken muss spricht für sich...) und auch nach dem Erwerb bei Nachfragen oder Problemen hilfreich beiseite stehen.
Erkennen von möglichen Erkrankungen
Für den Laien ist es oft nicht einfach gesund- heitliche Probleme bei einem Chamäleon zu erkennen
Wir sind keine Tierärzte und können deshalb keine Behandlungsvorschläge geben. Wenn Ihr die hier beschriebenen Symptome bei einem Eurer Chamäleons feststellt sollte deshalb ein Reptilien- erfahrener Veterinär zu Rate gezogen werden. Das auffälligste Merkmal einer Erkrankung bei einem Chamäleon sind die eingefallenen Augen. Diese sind oft Ausdruck von allgemeinem Stress oder einer Schwäche. Ist ein Tier abgemagert / dehydriert, sind oft auch der Schwanz, der Helm oder die Gliedmaßen eingefallen. Ein Chamäleon, welches zudem permanent die Augen geschlossen hält und "schläft", phlegmatisch ist und kaum mehr reagiert ist höchstwahrscheinlich im Endstadium einer Erkrankung. Ein gesundes Chamäleon ist agil und reagiert aggresiv auf das Ergreifen seines Pflegers. Greift man ein Chamäleon an den Flanken oder berührt es am Kopf wird es vermutlich mit aufgerissenem Maul drohen. Eine gute Gelegenheit sich den Rachenraum und die Kieferleisten genau anzusehen. Befindet sich speichelartiger Schaum im Rachen lässt dies eventuell auf eine Infektion schließen. Finden sich Wunden an den Kieferleisten aus denen womöglich gelbliche, eitrige Substanz hervortritt handelt es sich um eine Kiefervereiterung. Diese kann man manchmal auch beim seitlichen Blick auf den Kopf an Verdickungen an den Kieferleisten erkennen. Eine übermäßig kräftige, sich wiederholende Atmung, aufgrund des entstehenden Geräusches auch pfeiffen, blasen oder husten genannt kann auf eine Lungenentzündung hindeuten. Innere Parasiten kann man nur durch Kotuntersuchungen nachweisen lassen, in der Regel haben aber Chamäleon- Nachzuchten damit keine Probleme. Erkrankungen treten meist dann auf, wenn Chamäleons unter falschen Haltungsbedingungen gehalten werden oder wenn eine Vorerkrankung zugrunde liegt. Auch allgemeine Stressfaktoren, wie häufiges Umsetzen, falsche Vergesellschaftung und häufiger Transport sind möglichst zu vermeiden und können auf Dauer zur Ausbildung von Krankheitssymptomen führen.
Geschlechterbestimmung
Alle hier beschriebenen Arten außer B. damaranum sind mit etwas Erfahrung relativ einfach an der verdickten Schwanzwurzel der männlichen Tiere zu erkennen. Hierbei kann sowohl die seitliche Ansicht, aber auch die Sicht von unten her hilfreich sein. Erwartungsgemäß sind kleine Jungtiere schwieriger zu beurteilen, das Prinzip ist jedoch dasselbe wie bei den adulten Chamäleons. Die Bilder zeigen semi-adulte B. pumilum
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